Autologe Arzneimittel

Eva Marbach
Projekt
  


Autologen Arzneimittel sind körpereigene Stoffe oder Präperate aus Blut, Gewebe oder Urin.

Ursprung und Entwicklung:

Eigenurin-Therapie dürfte so alt wie der Mensch sein. Die Eigenbluttherapie, bei der eigenes Blut zu Heilzwecken wieder in den Körper gespritzt wird, ist mindestens 100 Jahre alt. Die homöopathischen Eigenbluttherapien sind etwa 50 Jahre alt.

Durchführung und Wirkungsweise:

Die Autologen Arzneimittel stärken das Immunsystem. Typische Anwendungen sind Eigenharn-Therapie und Eigenblut-Therapie.

Es gibt folgende Behandlungsformen:

Eigen-Urin trinken:
Der Mittelstrahl des Morgenurins wird in einem Becher oder Glas aufgefangen und auf nüchternen Magen getrunken. Diese Kur dauert mehrere Monate und stärkt das Immunsystem.

Eigen-Urin einreiben:
Die Haut wird mit dem eigenen Urin eingerieben. Dies hilft gegen viele Hautkrankheiten

Eigen-Urin spritzen:
Der Eigenurin wird erhitzt und mit Hilfsmittel sterilisiert, anschliessend wird der Urin in den Gesäßmuskel oder unter die Haut gespritzt. Dies stärkt das Immunsystem.

Homöopathische Eigen-Urin-Aufbereitung:
Der Urin wird homöopathisch aufbereitet und kann ohne Ekel, meist oral, eingenommen werden.

NEB - Native Eigenbluttherapie:
Es werden 1 bis 10 ml Venenblut entnommen und unter die Haut oder in den Gesäßmuskel gespritzt, das Blut kann auch mit Zusätzen versehen werden.

HOT/UVB:
Es werden bis zu 100 ml Venenblut entnommen, mit UV-Licht bestrahlt und anschliessend per Infusion auf den Patienten zurück übertragen

Eigenblut-Ozon-Therapie:
Das entnommene Venenblut wird mit Sauerstoff/Ozon gemischt. Es gibt zwei Varianten, es wird eine kleine Menge (bis 5 ml) in den Gesäßmuskel gespritzt oder eine große Menge (bis 100 ml) per Infusion auf den Patienten zurück übertragen.

Eigenblut-Therapie nach Höveler/Garthe:
Einige ml Venenblut werden entnommen und mit einigen Stoffen (z.B. Wasserstoffperoxyd) versetzt und weiter aufbereitet, anschliessend wird dieses Medikament in den Gesäßmuskel gespritzt.

Homöopathische Eigenbluttherapie:
Es wird nur ein Tropfen Blut abgenommen, entweder aus der Vene oder Fingerbeere. Das entnommene Blut wird homöopathisch aufbereitet. Diese Aufbereitung wird in der Praxis und anschliessend von einigen Apotheken oder Laboren durchgeführt. Meistens wird in der Praxis auf C1 potenziert und später in der Apotheke auf C5 bis C12. Der Patient bekommt zur oralen Einnahme sein Mittel und eine Anleitung die der Krankheit angepasst ist. Das Mittel kann auch in oder unter die Haut gespritzt werden. Seltener wird das Mittel auf die Haut gerieben.

Homöopathische Gegensensibilisierung:
Die Gegensensibilisierung von Prof. Dr. Karl Theurer dient zur Behandlung von Allergien, es wird das Blutserum in der Apotheke oder Labor homöopathisch aufbereitet. Durch das Verfahren wird die Suche nach dem Allergen unnötig.

Autovakzine-Therapie:
Aus Ausscheidungen (Kot, Schleim,...) werden die Keime gezüchtet um daraus einen Impfstoff herzustellen, das dauert etwa 3 Wochen. Dieser Impfstoff wird unter die Haut gespritzt und die Behandlung dauert meistens 2 Monate.

Hilft gegen:

Diabetes, Akne, Furunkel, Karbunkel, eitrige Pickel, Neurodermitis, Erschöpfungszustände, rezidivierende Infekte, allergische Erkrankungen, Heuschnupfen, Urtikaria, akute Infektionskrankheiten, Pertussis, Varizellen, Nagelwachstumsstörungen, Warzen, allergisches Asthma, Appetitlosigkeit, Durchfall, Hauterkrankungen, Immunschwäche, Leistungsschwäche, Depressive Zustände, Altersbeschwerden, Hautkrankheiten, Schuppenflechte.

Fördert und stärkt:

Krebsnachsorge, Immunsystem

Risiken und Nebenwirkungen:

Allergische Reaktion. Infektionen bei Blutabnahme, Infusion oder Injektion

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen:

Autoimmunerkrankungen, Fieber. Bei Urin nicht bei Blasenentzündung, Harnleiterinfektion oder Nierenbeckenentzündung.

Wer behandelt?

Ärzte und Heilpraktiker, einige Urin-Behandlungen durch den informierten Patienten selbst.

Fazit:

Da die Methoden teilweise nicht dem Stand des aktuellen medizinischen Wissens entsprechen kann es zu Falschbehandlungen kommen oder nötige Behandlungen werden unterlassen.